Beschreibung
„In so gut wie allen Bildern Pohls steht eine mit breitem Spachtel gezogene Spur im Mittelpunkt. Die Windungen und räumlichen Bewegungen dieser Spur haben einen ausgeprägten temporalen Zug. Pohls Bilder sind weitestgehend ungegenständlich. Insofern kann man hier von reiner Malerei sprechen. Das Malen selbst ist das Thema von Pohls Bildern. […]
Pohls Bilder sind in ihrer Thematisierung der Möglichkeiten des Malerischen nicht gänzlich autoreferenziell, sondern denken immer den Betrachter mit: Sie wollen den Betrachter bewegen, involvieren, auf ihre Seite ziehen mit ihrer Farbe, ihrer Bewegung, kurz ihrer Attraktionskraft, um die es in Pohls Malerei auch immer geht.
Die Arbeiten der letzten Jahre haben in ihrer Kompaktheit, mit ihren Hell-Dunkel-Kontrasten und ihrer illusionären Räumlichkeit oft etwas Skulpturales an sich. Die Formen heben sich vom Bildraum klar ab, sie nehmen nicht mehr – wie bei den frühen Bildern – die gesamte Bildfläche für sich in Anspruch. Nicht nur in ihren Formaten, auch in der Einfachheit der Motive steckt eine Monumentalität, die man selbst bei kleinen Formaten finden kann.“
Andreas Hapkemayer
Allgemeines zu Martin Pohl
1961 in Tarsch, Südtirol, geboren. 1987 bis 1992 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Ernst Caramelle. 1993 bis 1995 Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Martin Pohl ist u.a. im Museion für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen und im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck vertreten. Lebt und arbeitet in St. Pauls/Eppan und Wien.